Viele von uns haben noch die “gute” alte Erziehung erlebt. Wir wurden schreien gelassen, unsere Gefühle sowie Bedürfnisse spielten kaum eine Rolle und wir mussten uns anpassen – uns verbiegen. Wir spüren auch heute noch, dass uns das nicht gut tat und möchten es mit unseren eigenen Kindern besser machen. Dabei stoßen wir nicht selten an unsere emotionale Grenzen in der bedürfnisorientierten Erziehung. Alte Muster und Glaubenssätze machen sich immer wieder bemerkbar.
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Es ist nicht einfach die Wut und Trauer unserer Kinder zuzulassen, wenn wir es selbst als Kind nicht durften. Denn unterdrückte Wut speichert sich in unserem Körper ab und kommt an manch anderer Stelle wieder zum Vorschein. Ein umgekipptes Glas Wasser oder ein laut schreiendes und wild tobendes Kind reichen da meist schon aus. Dann noch der alltägliche Stress der uns umgibt und es ist vorbei mit eitel Sonnenschein. Wir fangen an mit Schimpfen, meckern und werden vielleicht auch laut unserem Kind gegenüber. Auch und vor allem, wenn wir es als Kind selbst so erfahren haben.
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3 Alternativen zum Schimpfen, Meckern und Schreien
Was kannst du für dein Kind tun, wenn du nicht an dich halten konntest?⠀
Nimm dein Kind in deine Arme und lass es deine Liebe spüren. Schenke ihm einen liebevollen Blick und eine ernstgemeinte Entschuldigung, ohne ein “Aber, du hast ja…”. Dadurch lernt dein Kind, dass wir Großen auch Fehler machen und so fair sind, uns zu entschuldigen.
Nimm auch dein inneres verletztes Kind in die Arme, damit es sich heute verstanden und geliebt fühlen kann.⠀
Du bist genug! Du bist wertvoll!
Und auch, wenn du dich damals nicht zur Wehr setzen konntest und deine Gefühle nicht ausleben durftest, dann bist du dazu heute in der Lage, dich für deine Gefühle und Bedürfnisse stark zu machen und sie anzunehmen und zu akzeptieren.⠀
Sorge gut für dich! Nur wenn es uns Eltern gut geht, können wir entspannt und fair bleiben! ⠀
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Selbstfürsorge im Alltag mit Kind
Was kannst du für dich tun?
Singe und tanze! Ja genau, denn das macht gute Laune. ⠀
Lächle und trickse dein Gehirn damit aus. Denn durch das Lächeln drückt der Gesichtsmuskel auf einen Nerv, der dem Gehirn eine fröhliche Stimmung signalisiert und dieses beginnt dann “Freudenhormone” zu produzieren. ⠀
Versuche in dich hinein zu spüren, nimm dein momentanes Gefühl war, tauche nicht hinein, sondern bleibe am Rand des Gefühls stehen und atme langsam tief ein und langsam aus.
Schau hin, was du brauchst. Spüre, was du in gewissen Situationen fühlst, die dich triggern, dich womöglich an deine Kindheit erinnern. Jedes Gefühl darf sein und hat seinen Platz. Nimm es an. Es möchte dir etwas sagen!⠀
Und wenn du trotzdem laut geworden bist dann VERZEIH DIR! Nichts ist schlimmer als ewige Schuldgefühle!
Jedes Gefühl darf sein und gleichzeitig bist du in deiner elterlichen Verantwortung alte, selbst erlebte und verletzende Muster nicht an dein Kind weiterzugeben und dir im Notfall psychische Unterstützung zu holen oder dir ein Umfeld zu schaffen, welches dich im Alltag mit Kind unterstützt und dir hier und da eine Verschnaufpause ermöglicht.
Ja, ich weiß, es ist schwer. Sieh es als Chance, deinem Kind eine bessere Kindheit zu schenken, als du sie selbst einst erlebt hast. Damit dein Kind die Möglichkeit hat, psychisch und körperlich gesund aufzuwachsen, sich selbst zu spüren und auch anderen Empathie schenken kann, vor allem später seinen eigenen Kindern.
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Perspektivenübernahme - wie Kinder Empathie entwickeln
Was denkst du zum Thema? Fällt es dir schwer die Mama oder der Papa zu sein, den du dir als Kind selber gewünscht hättest?
Wünschst du dir eine Begleitung auf Augenhöhe und offene Ohren für deine Sorgen und Ängste? Dann kontaktiere mich gerne.