Trageliebe – warum Tragehilfen toll sind

Vorteile einer Tragehilfe meine Top 10 Babys tragen

Tragen ist kuscheln ღ

Ich liebe es, wenn ich meinen Kleinsten in der Tragehilfe ganz nah an mir habe. Und auch schon den Großen habe ich getragen, bis er 3 Jahre alt war, dann war der Schwangerschaftsbauch im Weg. Es ist einfach ein tolles Gefühl, sein Kind, das man auch 9 Monate unter dem Herzen getragen hat, nach der Geburt weiter am Herzen tragen zu dürfen.

ღ Ich liebe es ღ

Schon in der Schwangerschaft habe ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt und mir wurde klar, dass ich erstmal keinen Kinderwagen haben möchte, sondern meinem Baby durch das Tragen, die Nähe und Geborgenheit geben möchte, die es gerade am Anfang noch so dringend braucht.

 

Trageliebe – warum Tragehilfen toll sind

Warum tragen?

Wir Menschen sind weder Nesthocker noch Nestflüchter, wir sind ganz und gar Traglinge. Das kannst du an der Anhock-Spreiz-Stellung deines Babys erkennen, wenn du es hochhebst. Sie sind dafür gemacht, getragen zu werden. Auch bei den Primaten wird getragen. Wir Menschen haben kein langes Fell, an dem sich das Baby festhalten kann, dafür können wir Tragehilfen benutzen.

Babys sind noch physiologische Frühgeburten, weil gewisse Funktionen, wie beispielsweise das Hör- und Sehvermögen noch nicht ausreichend ausgereift sind. Daher sind sie auf den engen Körperkontakt angewiesen, um sich langsam auf ihre neue Welt einzustellen und sich sicher und geborgen zu fühlen.

Tragen hat viele positive Eigenschaften, auf die ich nun etwas näher eingehen möchte.

 

Die Top 10 des Tragens

 

  • Hüftentwicklung

    Die oben erwähnte Anhock-Spreiz-Stellung (auch “M”- Position genannt), die in einer guten Trage zustande kommt, ist gut für die Hüftentwicklung. Babys haben durch das Tragen ein geringeres Risiko an einer Hüftdysplasie (Fehlbildung der Hüftgelenkpfanne) zu erkranken.

 

  • Motorische Entwicklung

    Kinderarzt Herbert Renz-Polster, der sich nicht nur mit Kindergesundheit, sondern auch mit der kindlichen Entwicklung befasst, sagt:

    “...außerdem ist das Getragen-Werden keine passive Erfahrung für den Säugling, sondern regt auch dessen motorische Reaktionen an, da schon der Säugling seine bevorzugte Position durch Ausgleichsbewegungen unterstützt….Vieles spricht damit dafür, dass das Getragen-Werden Säuglingen eine bedürfnis- und entwicklungsgerechte Umwelt bietet, in der sie automatisch und kontinuierlich eine motorische und sensorische Förderung erfahren. So wird die Tatsache, dass in kleinräumigen traditionellen Kulturen Asiens und Afrikas aufwachsende Säuglinge die motorischen Meilensteine rascher durchlaufen als ihre nach dem westlichen Pflegemodell aufwachsenden Kollegen auch auf das dort weit verbreitete Tragen zurückgeführt.”

    Dies kann ich aus eigener Erfahrung auch sagen. Beide Kinder wurden getragen und beide liefen einige Wochen vor ihrem ersten Geburtstag alleine. Natürlich spielen noch andere Faktoren, wie Koordination, Muskelspannung oder Gleichgewicht eine Rolle, wann genau Kinder anfangen mit laufen. Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich.

 

  • C-Form Rücken

    Das Tragen in der Tragehilfe unterstützt die gerundete Wirbelsäulenform. Schon in der Schwangerschaft lag der Fötus eingerollt im Mutterleib. Im Tragetuch oder in der Tragehilfe aus Tragetuchstoff ist der Rücken gut gestützt und die gerundete Form des Rückens wird beibehalten.

 

  • Diskretes Stillen

    Du kannst dein Baby auch ganz diskret in der Trage stillen, niemand kann etwas sehen. Und du kennst es sicherlich auch, dass dein Baby, vor allem am Anfang, oft gestillt werden möchte.

 

  • Tragen ist Nähe

    Dein Baby ist dir ganz nah und kann dich hören, riechen und sehen. Es kann sich bei dir im Falle von Verunsicherung rückversichern. Es ist auf deine Rückmeldung angewiesen, wenn es beispielsweise verängstigt ist.

 

  • Weniger weinen durch effektive Kommunikation und Körpernähe

    Eine Kommunikation zwischen dir und deinem Baby ist in der Trage besser möglich, als im Kinderwagen. Du bemerkst sofort, wie auch im Familienbett, wenn irgendetwas nicht stimmt. Durch diese sanfte Kommunikation zwischen dir und deinem Baby kannst du schon leise Lautäußerungen hören, leichte Bewegungen und den emotionalen Zustand spüren und so vorbeugend Unruhe vermeiden. Getragene Babys weinen im Schnitt weniger als ungetragene.

 

  • Vertraut in den Schlaf

    Bei Einschlafproblemen kann eine Tragehilfe auch von Vorteil sein. Immer wenn mein Sohn schlecht in den Schlaf gefunden hat, hab ich ihn in die Trage gepackt und kurze Zeit später schlief er ein. Das hat bei beiden Kindern super geklappt. In meinem Beitrag “Was schreien lassen mit deinem Baby macht” empfehle ich auch das Tragen in der Tragehilfe, weil sich das wirklich positiv auf die Gefühlslage deines Babys auswirken kann

 

  • Fast auf Augenhöhe

    Dein Baby kann die Welt aus “deinen Augen” sehen. Im Kinderwagen sieht es doch eigentlich nur den Himmel, ein paar Bäume und dich. Es ist vom Rest seiner Umwelt abgeschirmt. Ganz anders, wenn es direkt von oben alles mit beobachten kann. Es kann das laute Auto sehen und zuordnen, wo genau das Geräusch herkommt, anders als im Kinderwagen. Es fühlt sich geschützt, wenn es so nah an dir dran ist und braucht sich nicht zu fürchten.

 

  • Die Bindung wird gestärkt

    Gerade nach einer schweren Geburt kann das Tragen dir dabei helfen eine Bindung zu deinem Baby aufzubauen. Das Hormon Oxytocin unterstützt dich dabei. Es wird neben “Kuschelhormon” auch noch das “Bindungshormon” genannt und wird bei Berührungen ausgeschüttet. Oxytocin kann Stress reduzieren, ihr seid also auch entspannter. Das Tragen fördert auch die Feinfühligkeit im Umgang mit deinem Baby und Feinfühligkeit ist mit der wichtigste Faktor um Bindung aufzubauen. Was Bindung ist und wie sie entsteht kannst du in meinem Beitrag hier nachlesen.

 

  • Mehr Freiheit

    Ein Riesenvorteil mit der Tragehilfe ist, dass du immer beide Hände frei hast im Gegensatz zum Kinderwagen. Und auch platzsparender ist die Trage, wenn ich mir vorstelle, hier in Berlin mit Kinderwagen in eine völlig überfüllte Straßen- oder S-Bahn einsteigen zu müssen. Und selbst wenn dein Kind dann laufen wollen würde, müsstest du den Kinderwagen nicht nebenher schieben, sondern hast einfach nur die Trage um die Hüfte geschnallt. Besser geht es meiner Meinung nach einfach nicht.

 

Fidella Trage Fusion 2.0 Fullbuckle


Auf dem Markt gibt es zig Tragehilfen. Es gibt Tragetücher, Trage-Tai`s, Fullbuckle-Tragen, Half-Buckle Tragen etc. 

Die Auswahl ist groß. Und es gibt leider auch Tragen, bei denen das Baby mit dem Gesicht nach vorne getragen wird, weil Eltern den Eindruck haben, dass ihr Baby mehr von seiner Umwelt sehen möchte. Davon rate ich euch aber ab und dies aus folgenden Gründen.

 

Nachteile des Tragens mit Blickrichtung nach vorne

  • dein Baby wird reizüberflutet und kann sich nicht zurückziehen bei Angst, Überforderung oder Müdigkeit. Es kann sich nicht einfach mal so an Mama`s oderPapa`s Brust ankuscheln und sanft einschlafen
  • die oben erwähnte Hüftentwicklung wird nicht unterstützt, da dein Baby nicht in der Anhock-Spreiz-Stellung sitzen kann
  • die gerundete Form der Wirbelsäule wird nicht unterstützt
  • es gibt keine Möglichkeit sich bei dir rückzuversichern, wenn dein Baby durch ein Geräusch oder andere Reize aus der Umgebung verunsichert ist. Es braucht den direkten Blickkontakt mit dir, um Dinge besser einordnen zu können. Es braucht dich als Orientierungspunkt.

Wenn du die Vermutung hast, dass dein Baby gerne mehr von seiner Umwelt sehen möchte, gibt es dafür auch Trageslings, wo dein Baby bei dir ergonomisch auf der Hüfte sitzen kann.

Und jetzt möchte ich euch gern noch meine neue Trage vorstellen.


Meine neue Lieblingstrage

Ich persönlich mag besonders gern Fullbuckle-Tragen. Mit Tragetüchern konnte ich mich nie richtig anfreunden, weil es mir einfach zu unhandlich war. Ich mag es schnell und unkompliziert und deshalb hab ich mich für die Fullbuckle Trage von Fidella® entschieden.

Fidella Fusion 2.0 Schild

Meine Trage von Fidella® - Die Fusion 2.0 Toddler Fullbuckle Tragehilfe Persian Paisley

Die Fusion 2.0 Toddler* in anthrazit ist super bequem zu tragen. Sie ist ausgelegt für Kinder bis 30 kg und einer Größe von 74 cm - 98 cm. Also genau richtig für meinen Sohn, er hat sich gleich beim ersten Tragen pudelwohl gefühlt.

Durch die gute Polsterung am Hüft- und Schultergurt ist es wirklich ein komfortables Tragegefühl. Kein drücken und zwicken mehr, wie ich es sonst hatte. Einfach nur gemütlich.

Durch das einfache Steckschnallensystem lässt sie sich schnell und unkompliziert anlegen. Sie besteht aus leichtem 100 % Biobaumwolle-Tragetuchstoff. Die Vollschnallentrage ermöglicht das ergonomische Tragen vor dem Bauch oder auch auf dem Rücken. 

Tragen auf dem Rücken Fidella

Durch die integrierte Kapuze kannst du deinem Baby beim Schlafen die nötige Ruhe geben oder es vor Wind und Wetter schützen. Die Kapuze wird mittels Bänder an den Schlaufen der Schulterpolster befestigt. Sie kann außerdem auch als Kopfstütze benutzt werden, wenn dein Baby seinen Kopf noch nicht selber halten kann.

Du kannst die Trage, durch die Bänder am Rückenteil sowie im Nackenbereich ganz individuell auf dein Kind einstellen. Die Stegbreite ist ebenfalls mittels Bänder einzustellen und dann mit Doppelknoten zu fixieren. Die Nackensicherheitsschnalle ist höhenverstellbar.

 

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit der Komforttrage von Fidella®. Ich fühle mich wohl, mein Sohn fühlt sich wohl und das ist doch das Wichtigste!

Ich wünsche euch allen eine tolle Trage- & Kuschelzeit mit euren Kindern!

Welche Trage benutzt ihr und welche Vorteile hat das Tragen für euch gebracht? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar. Und wenn euch der Beitrag gefallen hat, dann teilt ihn gerne mit Freunden, Bekannten und Verwandten.

 

*Werbung, da Markennennung

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Rebecca

    Im Prinzip stimme ich zu. Was mich ärgert ist, dass irgendwie nie thematisiert wird, wie anstrengend das Tragen eben auch ist. Nicht jede Mutter ist sportlich und stabil gebaut. Als zierliche Couchpotatoe hatte ich nach einer sehr anstrengenden Geburt eine Baby, das ständig nur getragen werden wollte. Und ich habe gelitten, hatte Rückenschmerzen und war körperlich überfordert. Und es lag nicht an der falschen Trage oder Tragetechnik.

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